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Traditionelles Gedenken an die historische Begegnung

    Torgauer begingen 79. Jahrestag mit Erneuerung des Friedensschwurs

    "Wir haben uns heute an diesem geschichtsträchtigen Ort zusammengefunden, um gemeinsam der historischen Begegnung amerikanischer und sowjetischer Soldaten zu gedenken, die mit einem festen Handschlag und einem noch festeren Willen einen furchtbaren Krieg endlich zu beenden, ein entscheidendes Signal für den Frieden gesetzt haben. Diese Begegnung ereignete sich am heutigen Tage vor 79 Jahren. Und die Bedeutung dieser eigentlich so einfachen Geste ist heute größer als je zuvor", mit diesen Worten begrüßte Torgaus Oberbürgermeister Henrik Simon die gut 50 Gäste zur Gedenkveranstaltung am Denkmal der Begegnung.

    Als Festredner fungierten im dritten Elbe Day-Jahr ohne Beteiligung offizieller ausländischer Delegationen zum einen Dr. Markus Pieper, Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, zum anderen Superintendent Matthias Imbusch des Kirchenkreises Torgau-Delitzsch. Alle drei Herren verwiesen auf die Wichtigkeit und Signalwirkung des Elbe Days und der dazugehörigen Gedenkveranstaltung. "Mit dieser setzen wir erneut ein Zeichen für den Frieden, ein Zeichen dafür, dass wir das, was gerade in der Ukraine und im Gazastreifen passiert, aufs Schärfste verurteilen. Gemeinsam machen wir deutlich, dass wir unseren Kindern in Zukunft gern eine Welt ohne Kriege und Gewalt bereiten wollen. Aus diesem Grund erneuern wir den inzwischen 79 Jahre alten aber nicht minder wichtigen wie aktuellen Friedenschwur vom 25. April 1945", erklärte Henrik Simon und sprach allen Anwesenden aus dem Herzen.

    "Das war der Handschlag von Soldaten aus zwei Staaten mit vollkommen verschiedenen Gesellschaftssystemen, mit unterschiedlichen Rechten und Wertvorstellungen. Dennoch war die Begegnung ein Zeichen der Hoffnung, der Hoffnung für die Zukunft. Sie war der Vorbote für den Frieden. Der Kampf gegen das nationalsozialistische Deutschland hatte die so verschiedenen Verbündeten zusammengebracht", erklärte Dr. Markus Pieper so treffend in seiner Gedenkrede.

    Und Superintendent Matthias Imbusch ergänzte durch seine Rede wie folgt:

    "Das Gedenken am 25. April, das hier in Torgau zu Recht eine lange Tradition hat, ist anders geworden in den letzten Jahren. Sensibler, unübersichtlicher, weniger fraglos, nicht mehr selbstverständlich. Das klare Hoffnungszeichen des Händedrucks 1945, als sich Amerikaner und Russen hier an der Elbe die Hände reichten, konnte viele Jahre lang immer wieder ermutigend in die Gegenwart geholt werden. Denn es sagte: der Nationalsozialismus war besiegt, der Krieg hatte ein Ende. Das musste ja ein Hoffnungszeichen sein nach dem Elend in den Vernichtungslagern und an den Fronten. Das musste ja eine bessere Zukunft verheißen.

    Sie war natürlich auch damals nicht spannungsfrei, die Zukunft. Wir wissen alle, wie prekär sie manchmal war und wie ihre Gefährdungen zu manchen Zeiten fast ins Unermessliche wuchsen. Doch der Frieden hielt – überraschenderweise, muss man im Nachgang vielleicht sagen. Und wir richteten uns ein in dieser Zukunft, die wir schon bald für eine selbstverständliche Gegenwart hielten. – So war das Gedenken an den Händedruck von 1945 zwar nicht unkompliziert, denn Geschichte ist ja immer auch Interpretation und Deutung. Aber es war doch klar: Frieden soll sein. Zwischen Staaten und Völkern - und wenn möglich auch zwischenmenschlich. Denn wahrer Friede ist, und um das zu wissen, braucht es keinen Theologen, mehr als die Abwesenheit von Krieg."

    Im Anschluss an die gedenkreden legten die Anwesenden allen voran Oberbürgermeister Henrik Simon Kränze und Gestecke nieder und gedachten mit einem kurzen Schweigen und einer fast unmerklichen Verbeugung der so wichtigen Geste von sich vollkommen unbekannten Soldaten vor nunmehr 79 Jahren.

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