Sprungziele

Kinderschutzprozess

    Im gemeinsamen Workshop werten die Projektbeteiligten die ersten Ergebnisse aus.

    Gemeinsam für mehr Kinderschutz – denn Kinderschutz geht ALLE an!

    Mit diesem Motto wollen wir gemeinsam mit unseren städtischen Kindertageseinrichtungen ein sicheres und schützendes Umfeld für das Heranwachsen der uns anvertrauten Kinder schaffen. Das Kinderschutzkonzept soll sensibilisieren, vor Gewalt schützen und vor allem die Rechte der Kinder klar verdeutlichen.

    Vor genau einem Jahr am 01.02.2024 wurde im Rahmen einer Auftaktveranstaltung zum Kinderschutzprozess der Grundstein des Prozesses zur Erstellung eines Kinderschutzkonzeptes gelegt. Ein Team, bestehend aus Trägerverantwortlichen, Einrichtungsleitungen und pädagogischen Fachkräften der städtischen Kindertageseinrichtungen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Rahmen zu schaffen, um das Wohl und den Schutz von Kindern in Kindertagesstätten sicherzustellen.  

    Unterstützt wird das Team von der Prozessberaterin Susanne Matto von „Perspektiv-Wechsel“, die federführend durch den gesamten Schutzprozess begleitet, der sich an den Standards des Deutschen Kinderschutzbundes Landesverband Sachsen und gesetzlichen Grundlagen orientiert.

    Unser Leitbild
    Der Schutz jedes einzelnen Kindes steht im Vordergrund der täglichen Handlungen der Verantwortungsträger der Stadtverwaltung Torgau, ebenso wie das Bewusstsein zur Schaffung der entsprechenden Voraussetzungen, damit jede Einrichtung ein wohlbehütetes Umfeld bieten kann. Dabei gilt es, das Kindeswohl jederzeit zu gewährleisten und mögliche Gefahrenquellen abzuwenden.
      

    Zielstellung: Sichere Orte, Prävention einheitliche Standards
    Leitbild, Auftrag sowie Zielstellung wurden klar definiert mit dem Ergebnis, dass für alle Beteiligten das Wohl des Kindes an erster Stelle steht und jegliche Art von Gefahrenquellen von ihnen abzuwenden sind. Orientierung im gesamten Prozess bietet das Kinderschutzhandbuch sowie der Orientierungskatalog. Neben den gesetzlichen Grundlagen zwei wesentliche Instrumente die als Arbeitsgrundlage dienen und den pädagogischen Fachkräften fundamentales Wissen im Rahmen des Kinderschutzes und Kindeswohles vermitteln.

    Kinderrechte
    Das Bewusstmachen der Kinderrechte, die ein wesentliches Fundament für ein soziales Miteinander bilden, sind für uns als Träger von großer Bedeutung. Uns ist wichtig, dass sich Kinder ihrer Rechte bewusst sind und sie kennen. Hierzu bedarf es Erwachsene und Institutionen die Kinderrechte vermitteln, leben und die Kinder mit einbeziehen. Denn Kinder werden die Rechte Anderer nur wahrnehmen, wenn sie sich selbst verstanden, respektiert und wertgeschätzt fühlen.


    Der Prozess
    Aktuell befinden wir uns mitten in der Risiko-Potenzial-Analyse (RPA). Diese wird nach den Standards des DKSB in allen Einrichtungen durchgeführt. Ziel hierbei ist, dass jede Einrichtung ihre individuellen Bedarfe und Potenziale anhand eines standardisierten Vorgehens erfasst, um mögliche Gefährdungssituationen angemessen einschätzen und minimieren zu können.

    Im Zuge der RPA wurde eine Dokumentenanalyse durchgeführt, gefolgt von einer Begehung der Gebäude und Räumlichkeiten.

    Im nächsten Schritt führte der Träger eine Elternbefragung durch, an der sich rd. 180 Eltern beteiligten. Die Elternbefragung ist ein Bestandteil der Analyse und auch hier gilt es, Potenziale und Bedarfe zu erkennen und daraus resultierend geeignete, einrichtungsspezifische Maßnahmen zu entwickeln.  

    Aktuell finden in den Einrichtungen Hospitationen statt. Diese Hospitationen werden von einem multiprofessionellen Team, bestehend aus Kita-Fachberatung, Prozessbegleitung und pädagogischen Fachkräften durchgeführt. Ziel hierbei ist, die Einrichtung sowie deren Abläufe und Strukturen kennenzulernen, Bedarfe und Potenziale wahrzunehmen, um das Verhalten der pädagogischen Fachkräfte im alltäglichen Umgang mit den Kindern reflektieren zu können. 

    Begleitend zum Prozess finden regelmäßige Schulungen, Fachtagungen, Informationsveranstaltungen und Netzwerktreffen in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis Nordsachsen statt. Regelmäßige kollegiale Fallberatungen unterstützen die pädagogischen Fachkräfte im Prozess, geben Orientierung und Handlungssicherheit im Umgang mit Kindeswohlgefährdung und Einschätzung der Situation.


    Ausblick 2025
    Der Fokus bei der Analyse von Risiken und Potenzialen für das Jahr 2025 richtet sich Hospitationen und auf die Durchführung einer Fachkräfte-Befragung. Auch ist geplant, zwei Fachkräfte nach den Richtlinien des DKSB „Kinder in guten Händen“ fortzubilden, mit dem langfristigen Ziel trägerintern alle pädagogischen Fachkräfte zum Thema Kinderschutz und Kindeswohl zu schulen.

    Ein weiteres Ziel für das Jahr 2025 ist, dass alle Einrichtungen ihre Haltung zu den Themen „Rolle der pädagogischen Fachkraft“, „Bild vom Kind“ und „Gelungene Erziehungspartnerschaft als Schutzfaktor im Kinderschutz“ herausarbeiten, da die pädagogische Beziehungsgestaltung ein bedeutsamer Faktor im Kinderschutz ist. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Baustein „Personalverantwortung“. Dieser ermöglicht das Erarbeiten von Kinderschutz-Strukturen auf Träger- und Leitungsebene. Erfasst werden grundlegende Bedarfe und Rahmenbedingungen wie bspw. die Einstellung von Mitarbeitern, der Stellenbeschreibung in Bezug auf Aufgaben im Kinderschutz, der Struktur von Mitarbeitergesprächen und den Handlungsketten bei Verdachtsmomenten.


    Ein wichtiges zu bearbeitendes Thema auf mehreren Ebenen, stützt sich auf das Thema „Institutionelle Kindeswohlgefährdung“ und auf den grenzwahrenden Umgang von Mitarbeitern. Die Bearbeitung erfolgt durch Schulungen auf Einrichtungsebene und durch die Strukturierung des Verfahrensweges auf Trägerebene. Pädagogische Fallbeispiele sollen regelmäßig reflektiert und im Team besprochen werden, mit dem Ziel, das Mitarbeitende durch einen klaren Rahmen, einheitliches Fachwissen, Austausch im Team, Handeln in der Verantwortungsgemeinschaft und erproben von fachlichen Standards, mehr Handlungssicherheit im Umgang mit Gefährdungssituationen erlangen.

     

    Statement Träger:

    Wir freuen uns sehr, dass sich die Stadtverwaltung Torgau auf den Weg zur Erstellung eines Kinderschutzkonzeptes begeben hat. Rückblickend können wir sagen, dass wir sehr gut vorangeschritten und dankbar dafür sind, dass uns Frau Matto durch diesen Prozess begleitet. Wir haben viel geschafft, zugleich aber noch viel Arbeit vor uns. Damit verbunden gilt natürlich auch ein großer Dank all den engagierten Mitarbeitern, die den Prozess begleiten, mitgestalten und mit sehr viel Herzblut dazu beitragen, dass unsere Kindertagesstätten ein sicherer Ort für unsere Kinder sind und somit auch ein gesundes und sicheres Aufwachsen ermöglichen.    

    Statement Frau Matto:

    Ich bin begeistert mit wieviel Engagement die Verantwortlichen des Trägers und die pädagogischen Fachkräfte der Stadt Torgau den Schutzprozess erarbeiten. Dies war und ist nur möglich, weil Rahmenbedingungen von Verantwortungsträgern geschaffen wurden, Netzwerkpartner kooperieren und weil Menschen auf verschiedenen Ebenen, Verantwortung für den Prozess übernommen haben.


    Unser Fokus im Schutzprozess ist ausgerichtet auf Prävention und darauf einen Orientierungsrahmen zu schaffen auf Grundlage fachlicher Standards und der Kinder- und Menschenrechte. Bedeutend hierbei ist, dass wir das Kindeswohl gemeinsam im Blick behalten. Das uns Achtsamkeit mit Herz, Menschenverstand und Klarheit begegnen und das wir bewusst und geplant einschreiten, wenn Grenzen von Kindern verletzt werden.

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