Ehrenamtspreis 2025 an sechs Bürger verliehen

Zum Neujahrsempfang würdigte OBM Simon ehrenamtliches Engagement
Im Rahmen des diesjährigen Neujahrsempfangs ehrte Torgaus Oberbürgermeister Henrik Simon gleich fünf Ehrenamtspreisträger, die am Ende eigentlich sechs waren. Zehn Bewerbungen waren im Vorfeld eingegangen. Die Jury entschied sich gemäß Richtlinie für fünf dieser Bewerbungen. Zu den Geehrten gehören Peter Nowack, Klaus Blum, Sebastian Möllmer, Dr. Petra Hönigschmid und das Duo Karin Kaubitzsch und Bernd Wagner. Was sie ausmacht und weshalb sie alle diese Ehrung mehr als verdient haben, erfahren Sie hier in den einzelnen Laudationen.
Peter Nowack
Mit einem Schmunzeln erinnere ich mich, als ich damals als frisch gebackener Schatzmeister, einem mir bis dato nicht bekannten Vereinsmitglied das rechnen erklären wollte. Erst später erfuhr ich, wem ich das Rechnen beibringen wollte… und ich weiß, dass ich Dich, lieber Peter, mit meinem Vorschlag zur Ehrung auf die Palme gebracht haben. Aber es war und ist mit egal…
Es gibt Momente, da fragt mach sich: Wie viele Hüte kann ein Mensch eigentlich tragen, bevor er aussieht wie ein wandelnder Kleiderschrank?
Peter Nowack, unser fußballverrückter Schulleiter, erfolgreiche Trainer und Stadtrat beweist eindrucksvoll, dass es geht. Und zwar mit Stil! Heute ehren wir nicht nur einen Mann, sondern ein echtes Multitalent – eine Mischung aus Jürgen Klopp, Albert Einstein und, naja einem Stadtrat mit Durchblick.
Peter, du bist ein Mann der Tat – und der Tore. Wenn es heißt, ein Team zu motivieren, egal ob auf dem Platz, im Klassenzimmer oder im Stadtrat, bist du zur Stelle. Deine Geheimwaffe? Wahrscheinlich dein unerschütterlicher Optimismus und dein unnachahmlicher Humor. Denn wer sonst würde nach einer 0:5-Heimniederlage sagen: „Wir haben heute eine Menge gelernt – vor allem, wie man es nicht macht.“
Als Schuldirektor bist du mehr als nur der Chef. Du bist der Kapitän des Schulteams, der Trainer für die nächste Generation und der Schlichter in jedem Klassenzimmer-Derby. Aber Peter wäre nicht Peter, wenn er nicht auch in der Politik eine Rolle spielen würde. Als Stadtrat bringst du Ordnung ins Chaos oder Chaos in die Ordnung – je nach Perspektive. Dein Pragmatismus ist legendär: „Wenn der Ball nicht ins Tor geht, ändern wir den Spielplan.“ Eine Philosophie, die genauso gut zu einem Haushaltsplan passt wie zu einem Fußballspiel.
Und dann ist da natürlich noch der Fußball. Für dich mehr als ein Hobby, eher eine Lebensphilosophie Dein Fußballfieber ist so ansteckend, dass sogar Menschen mit zwei linken Füßen überlegen, sich Stollenschuhe zuzulegen. Seit über einem Vierteljahrhundert engagiert sich Peter Nowack im Torgauer Fußball. Ob als Aktiver bei den alten Herren oder als Vorstandsmitglied beim Vorgängerverein Blaus Weiß, Peter ist eben am Ball. Mit federführend setzte er sich für die Sanierung des Hartenfelsstadions nach der Jahrhundertflut 2002 ein und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des heutigen SC Hartenfels.
Als Peter selbst nicht mehr so schnell rennen konnte oder wollte, wurde er Co- und später Cheftrainer im Nachwuchsbereich. Seine Karriere krönte er mit dem Meistertitel 2018 mit seiner A-Jugend in der Landesklasse. Auch nach der Trainerlaufbahn organisierte er damals wie heute Vorbereitungscamps für unsere Nachwuchskicker.
Doch hinter all diesen Rollen, Titeln und Aufgaben steht ein Mensch, der besonders für seine Mitmenschen und seine Aufgaben brennt. Du bist jemand, der zuhört, der hilft und der immer das große Ganze im Blick hat, jemand, der es versteht, Menschen zu vereinen – ob als Trainer, Direktor oder Stadtrat. Mit deinem Einsatz und deiner unermüdlichen Motivation ist es uns gelungen, das Projekt Kunstrasenplatz in Torgau wahr werden zu lassen.
Lieber Peter, du bist ein Original, ein Anpacker und ein Unermüdlicher. Danke, dass du uns zeigst, dass Leidenschaft, Humor und ein bisschen Fußballbegeisterung alles möglich machen. Heute stehen wir hier, um die zu applaudieren – nicht nur für das, was du erreicht hast, sondern auch dafür, wie du es tust: mit Herz, Hirn und einer Prise Lockerheit.
Auf dich, Peter Nowack – der Mann, der immer am Ball bleibt!
Sören Wachsmann
Klaus Blum
Wer über den Torgauer Handball in der heutigen Zeit spricht, der erinnert sich an Namen wie Burkard Kunze, Thomas Richter, Dirk Fuhsy oder Torsten Wiedermann, die in den 90er Jahren das Gesicht des Handballs prägten. Ich selbst bin seit 1993 Mitglied in diesem Verein und habe mich erst in meiner Funktion als Präsident mit unserer genaueren Geschichte auseinandergesetzt. Dabei bin ich immer wieder über einen Namen gestolpert und diesem gilt heute mein besonderer Dank, und diese Laudatio für sein Lebenswerk.
Es ist Klaus Blum über den ich heute sprechen möchte. Er wurde 1947 in Torgau geboren und fand in seiner Freizeit schnell Anschluss an den ansässigen Handballsportverein SV Post Torgau. Leider kam der geliebte Sport Mitte der 60er Jahre zum Erliegen. Es gab keine Mannschaft mehr im Spielbetrieb. Doch Klaus Blum hatte für den Handball Feuer gefangen und er wollte nicht akzeptieren, dass es keinen Verein in seiner Heimatstadt geben sollte. Als er im Sommer 1968 von seinem Wehrdienst in der NVA zurückkam, begann seine Initiative.
Zitat aus der Chronik:
„Seit Juni 1968 wird in Torgau wieder Handball gespielt. In den fünfziger Jahren Stand der Handball in Torgau schon einmal hoch im Kurs (…), doch dann war plötzlich alles vorbei. Im Frühjahr 1968 trat dann die Wende ein. Auf Initiativ von Sportfreund Klaus Blum trafen sich einige ehemalige Post-Mitspieler, um über eine neue Sektion Handball zu beraten. Auch der damalige DTSB-Kreisvorstand Rothe sicherte seine Unterstützung zu.“
Doch drohte auch dieses Unterfangen zu scheitern, da man über ein halbes Jahr keine verbindliche Antwort des Vereins BSG Lokomotive Torgau erhielt. Das Handballspiel wurde bei einigen Funktionären der BSG Lokomotive als Eintagsfliege betrachtet. Doch gab man die Hoffnung nicht auf, besonders Klaus Blum. Diese Hartnäckigkeit wurde belohnt, am 3. März 1969 wurden die Handballer der BSG Lokomotive Torgau angeschlossen. Klaus Blum wurde der erste Abteilungsleiter und blieb dies bis 1996. Sie verpflichteten sich im Gegenzug, Hilfe auf den Feldern der LPG zu leisten, dafür erhielt man ein Startkapital von 400 DDR-Mark.
In folgenden Jahren blühte der Handball in Torgau auf. Bis 1973 wurden Spiele und Training auf einem Kleinfeldplatz an der Jahnturnhalle durchgeführt. Es gab wieder eine Männermannschaft und drei Jugendmannschaften im Spielbetrieb. Leider wurde auch der Sportplatz an der Jahnturnhalle immer wieder beschädigt, so dass Klaus Blum mit seiner Sektion nach Auswegen suchte. Er war maßgeblich an dem Aufbau des neuen Hartplatzes auf dem heutigen Hockeyplatz in der Dahlener Straße beteiligt. Auch an dem Bau des Sportlerheimes in der Dahlener Straße waren mehrere Handballer beteiligt.
In den 80er Jahren wurde dank Klaus eine Partnerschaft zur tschechischen Stadt Znojmo aufgebaut. Immer abwechselnd besuchte man sich in den Städten und über die Jahre entstanden so viele Freundschaften. Mit dem Fall der Mauer kam auf Klaus Blum wieder viel Arbeit zu, denn man schloss sich dem Eisenbahnersportverein (ESV) Torgau an. Aber auch dieser Anschluss währte nicht lange, denn 1996 löste sich der Verein auf und nun kam es zur Gretchen-Frage. Geht man in den großen Verein Blau-Weiß Torgau oder wird man eigenständig?
Klaus vertrat hier sehr hartnäckig die Meinung mit in den großen Verein überzugehen, doch mit der Zeit erkannte auch er, dass die Entscheidung, sich als VfB Torgau neuzugründen, aus heutiger Sicht goldrichtig war.
In den folgenden 28 Jahren bis heute blieb Klaus Blum dem Verein treu. Ich selbst durfte als Jugendlicher noch gegen ihn spielen und musste anerkennen, dass dieser alte Mann auch auf dem Handballfeld mit allen Wassern gewaschen ist. Ich merkte schnell, dass sich Klaus um das Sponsoring unserer Trikots kümmert, Lehrstellen vermittelt und auch unsere Chronik erstellte. Des Weiteren organisiert er Treffen der ehemaligen Spieler und hat immer ein offenes Ohr für unsere Sorgen.
Klaus ist aber auch ein Mensch der nicht gerne im Rampenlicht steht, deshalb kann ich mich auch an keine Ehrung erinnern, die er erhalten hat. Daher ist mir besonders wichtig, dass unserem Ehrenmitglied heute diese Auszeichnung für sein jahrzehntelanges Engagement zu Teil wird. Dank ihm habe ich auch Feuer für diesen schönen Sport gefangen.
Philipp Ritz
Sebastian Möllmer
Es ist mir eine Ehre, Ihnen allen einen der insgesamt fünf Ehrenamtspreisträger und Preisträgerinnen des heutigen Abends vorstellen zu dürfen. Als Mitglied im selben Verein und inzwischen als Freund – möchte ich sagen – freut es mich sehr, dass unser Vorschlag, seine inzwischen langjährige und inspirierende Leistung als stets rühriges, proaktives und kreatives Mitglied unserer Gesellschaft auch von der Jury anerkannt wurde.
Meine Damen und Herren, dieser Ehrenamtspreisträger heißt Sebastian Möllmer.
Lieber Sebastian – ich verspreche, die Laudatio ufert nicht aus, um dir allzu tiefe Verlegenheit zu ersparen. Aber um einige wenige Worte zu dem, was mich und viele andere an dir so beeindruckt, kommst du heute nicht drum herum.
In einer Zeit, in der das Ehrenamt oft im Schatten der beruflichen Verpflichtungen und des nicht weniger einnehmenden Alltagslebens ausgeübt wird, gibt es - Gott sei Dank - Menschen wie Sebastian Möllmer, die uns daran erinnern, wie wichtig und wertvoll freiwilliges Engagement für die eigene Heimatregion ist. Die den Kompromiss machen, auch einen großen Teil ihres Familienlebens mit dem Vereinsgeschick zu verbinden, und die es verstehen, das ganz selbstverständlich wirken zu lassen.
Sebastian setzt sich nicht nur für die Gemeinschaft an seinem Heimatort Zinna ein, sondern bereichert und verändert auch das Leben vieler Menschen außerhalb der – und das schon sein ganzes Erwachsenenleben lang.
Mit unermüdlichem Einsatz hat Herr Möllmer bisher bereits unzählige Stunden in Projekte investiert, die das kulturelle Leben unserer Torgauer Region fördern. Ob es sich um die Organisation von Konzerten und anderen Veranstaltungen, die Durchführung von Workshops oder die Unterstützung von lokalen Künstlern handelt – Herr Möllmer hat stets ein offenes Ohr und eine helfende Hand, nicht selten auch spontane Ideen zur „letzten Rettung“ kurz vor Beginn eines ihm wichtigen Events. Durch diese Initiativen unterstützt Herr Möllmer nicht nur kulturelle Vielfalt, sondern baut damit auch Brücken zwischen verschiedenen Generationen und Kulturen. Ihm ist das seit seiner Jugend ein Herzensanliegen und es fällt ihm schwer zu verstehen, dass dies kein gesellschaftlicher Konsens, sondern gerade in heutiger Zeit durchaus auch wieder Diskussionsthema ist.
Leidenschaftlich argumentiert er – dabei allen stets empathisch gegenübertretend – für seine Sache und ist damit zum Mittelpunkt einer wachsenden Gruppe an Gleichgesinnten geworden. Verständnis, Toleranz und ein respektvoller, aber immer auch lebhafter Diskurs – das alles ist ihm für das Miteinander bei der Teichminze besonders wichtig.
Die Teichminze: Vor nunmehr fast acht Jahren von Familien aus Zinna, Süptitz und Umgebung gegründet, ist die Gemeinschaft mit dem Ziel der Belebung und Erhaltung sowie Bereicherung des Zusammenlebens aller Generationen hier im ländlichen Raum, inzwischen ein fester Bestandteil der Vereinslandschaft rund um die Stadt Torgau.
Gründungsmitglied ist Sebastian Möllmer – und von Anfang an im Vorstand tätig. Und weil der Verein seine Ziele so hochgesteckt hatte, ging es die letzten Jahre über auch Schlag auf Schlag: So ist das alte Teichhaus am Anger ein vom Verein bespielter Dorftreffpunkt geworden, konnte ein Spielplatz samt Sanitärgebäude für Familien mit kleinen Kindern gebaut und das Süptitzer Denkmalswächterhaus reanimiert werden.
Kein Projekt wird ohne ihn geplant, kein Arbeitseinsatz ohne ihn durchgeführt, kein AG-Treffen findet ohne sein Angebot teilzunehmen statt, kein Anliegen aus der Reihe der Mitglieder bleibt von ihm ungehört – alles, was Sebastian ans Herz gelegt wird, nimmt er mit in die Vorstandsrunde oder bespricht es direkt. Lösungsansätze, davon ist er überzeugt, finden sich am besten gemeinsam – egal, wie komplex auch die Herausforderung sein mag.
Diese Überzeugung hat sich entwickelt: Denn Sebastian ist seit seiner Jugend dem Gedanken, aktiv an der Gestaltung seines Lebensumfelds mitzuwirken, gefolgt – beispielsweise ist er Mitglied im IG Rock mit Sitz am Torgauer Brückenkopf geworden, ebenso im KAP Torgau e.V. Kulturelle Diversität bietet vor allem Jugendlichen ein breites Spektrum, um die eigenen Stärken zu entwickeln und später ganz selbstverständlich Verantwortung für die Lebenswertentwicklung zu übernehmen, lautet seine Perspektive dazu.
Und wenn sie – die neugierigen, kreativen und interessierten Kids und Jugendlichen - innerhalb von bestehenden Vereinen einen sicheren Raum zum Entwickeln und Austesten sowie Hilfe für die Umsetzung von Ideen bekommen können, dann – so Sebastians Einstellung – erziehen wir gemeinsam eine verantwortungsvolle, team- und kompromissfähige nächste Generation. Dieser Gedanke prägt all seine Bemühungen.
Dadurch hat er allen, die ihn kennen und die mit ihm etwas bewegen wollen, einen Raum geschaffen, in dem sie sich willkommen, gesehen und unterstützt fühlen können. Unabhängig von der Herkunft, dem sozialen Hintergrund und dem Bildungsstand.
Sebastians Credo: Wenn jeder und jede einbringt, was er oder sie geben, beitragen und leisten kann, dann wird die Gesellschaft morgen eine bessere sein als gestern. Und das lebt er auch vor – unentgeltlich, wie die meisten Ehrenamtlichen hierzulande.
Wie sie alle ist auch Sebastian seinem Umfeld ein leuchtendes Beispiel dafür, wie viel Gutes aus freiwilligem Engagement entstehen kann.
Und deshalb bin ich stolz darauf, ihm – auch stellvertreten für heute nicht Ausgezeichnete, die Botschaft überbringen zu können, dass sein Wirken wahrgenommen wird – und dass es völlig zu Recht heute honoriert wird.
Möge diese Auszeichnung nicht nur eine Anerkennung für die geleistete Arbeit sein, sondern auch eine Inspiration für viele andere, sich ebenfalls für das Wohl unserer Gemeinschaft einzusetzen.
Herzlichen Glückwunsch, Herr Möllmer, lieber Sebastian! Wir freuen uns mit dir auf all die großartigen Dinge, die du weiterhin für unsere Region tun wirst!
Henning Sparenberg
Dr. Petra Hönigschmid
1977 absolvierte Frau Dr. Hönigschmid ihr Abitur. Ihr ursprünglicher Berufswunsch war eigentlich Journalistik. Da aber die Bewerbungsfrist um den entsprechenden Studienplatz abgelaufen war, bewarb sie sich auf Anraten ihrer Lehrerin für einen Medizinstudienplatz.
Während des Studiums stellte sich schnell heraus, dass sie Interesse insbesondere an dem engen Kontakt zu den Patienten hatte. Sie entschied sich daher frühzeitig für eine Facharztausbildung zur Allgemeinmedizinerin. Da ihr Mann bereits als anerkannter und etablierter chirurgischer Oberarzt am Torgauer Krankenhaus tätig war, wurde auch Frau Dr. Hönigschmid 1989 als niedergelassene Hausärztin in unserer Heimatstadt sesshaft.
Jeder der bereits einmal in einem Wartezimmer eines Hausarztes gesessen hat, weiß, wieviel Arbeit und Zeit dieser in die Betreuung seiner Patienten steckt. Aber für die aufopferungsvolle Arbeit als Ärztin wird Frau Dr. Hönigschmid heute nicht geehrt. Viele der hier Anwesenden, egal ob Geschäftsführer, Firmeninhaber oder Vereinsvorsitzende, opfern ebenfalls sehr viel Zeit für ihre Kunden oder Mitglieder.
Frau Dr. Hönigschmid erhält heute diesen Preis, weil sie darüber hinaus aktiv geworden ist.
So war sie eines der treibenden Gründungsmitglieder des Torgauer Ärztenetzes. Zusammen mit Dr. Bernhard Zirm, Dr. Strohbach, Sven Thielemann, Ina Kircheis und anderen gründete sie 2011 das Torgauer Ärztenetz. Damals zeichnete sich bereits die schwierige Versorgungslage im hausärztlichen Bereich ab, auch andere Fachärzte fehlten für die Versorgung in Torgau. In dieser Situation nahm Frau Dr. Hönigschmid das Heft des Handelns zusammen mit ihren Mitstreitern selbst in die Hand.
Im Ärztenetz und auch im Weiterbildungsverbund, der von dem Ärztenetz gezielt zur Weiterbildung junger Mediziner gegründet wurde, haben sich seitdem über 40 niedergelassene Haus- und Fachärzte organisiert. Unter maßgeblicher Mitwirkung von Frau Dr. Hönigschmid wurde die Kooperation der Mediziner im Raum Torgau enger, es wurden Ausbildungsmöglichkeiten geschaffen und koordiniert, Weiterbildung organisiert und die Zusammenarbeit im Interesse der Patienten deutlich verbessert. Unter ihrer maßgeblichen Mitarbeit konnte das Ärztenetz gemeinsam mit der Stadt Torgau dazu beitragen, dass sich die Situation bei den Kinderärzten in den letzten Jahren wieder entspannt hat.
In Zusammenarbeit mit der Stadt Belgern-Schildau und dem Krankenhaus Torgau unterstützte das Ärztenetz Neugründungen von Hausarztpraxen in unserer südlichen Nachbarstadt. Auch bei der Regelung ihrer eigenen Nachfolge war Frau Dr Hönigschmid im Sinne ihrer Patienten erfolgreich. Heute sind in ihren Praxisräumen zwei junge Hausärzte tätig und versorgen ihre und sogar noch mehr Patienten.
Noch vor wenigen Jahren war es fast unmöglich, bei einem Hausarzt neu aufgenommen zu werden. Trotz der weiter bestehenden Unterversorgung braucht sich aktuell kein Torgauer diese Sorgen mehr zu machen. Auch dies ist unter anderem den Aktivitäten von Frau Dr. Hönigschmid zu verdanken. Auch für die zukünftige Entwicklung ist der Grundstein gelegt. Zurzeit befinden sich acht Weiterbildungsassistenten in Torgau in ihrer Ausbildung zum Allgemeinmediziner. Wir hoffen, dass ein Großteil von ihnen nach der bestandenen Facharztprüfung in unserer Region als Hausarzt tätig werden wird.
Diese Leistungen im Interesse der Menschen in unserer Region gehen weit über das Erwartbare hinaus. Sie hat sich diese Anerkennung mehr als verdient!
Alexander Schur
Karin Kaubitzsch und Bernd Wagner
Heute ist ein besonderer Moment – ein Moment, in dem wir das Engagement zweier außergewöhnlicher Menschen würdigen dürfen, die sich mit Herz. Tatkraft und unermüdlichem Einsatz für unsere Dorfgemeinschaft einsetzen: Karin Kaubitzsch und Bernd Wagner.
Das Wort „Ehrenamt“ steht für freiwilliges Engagement, für Hingabe und für den Wunsch, etwas für andere zu tun. Und genau das leben Karin und Bernd in einer Weise, die uns alle tief beeindruckt und inspiriert. Sie sind Menschen, die nicht fragen, was sie selbst gewinnen können, sondern, was sie beitragen können, damit unsere Gemeinschaft wächst, lebt und blüht.
Karin und Bernd sind in vielen Bereichen aktiv, die unser Loßwig lebens- und liebenswert machen. Ihre Arbeit für den Seniorennachmittag und die Organisation von Seniorenreisen sind ein wahrer Segen für viele ältere Mitmenschen. Sie schaffen damit nicht nur wertvolle Erlebnisse, sondern auch Gemeinschaft, Austausch und Freude.
Doch ihr Einsatz endet hier nicht. Wenn es im Dorf etwas zu feiern gibt – sei es ein fest oder eine besondere Veranstaltung – sind Karin und Bernd stets zur Stelle. Sie unterstützen tatkräftig bei der Planung, Organisation und Durchführung. Dank ihres Engagements erleben wir immer wieder gelungene fest, die den Zusammenhalt in Loßwig stärken.
Und nicht nur bei den großen fest, sondern auch bei den kleinen alltäglichen Aufgaben sind sie da, wo Hilfe gebraucht wird. Der Spielplatz, ein Ort der Freude für unsere Kinder, wird von ihnen mit viel Liebe gepflegt. Ebenso kümmern sie sich um den Bereich von der Feuerwehr und sorgen für Ordnung im Versammlungsraum.
Auch bei Arbeitseinsätzen im Dorf sind Karin Kaubitzsch und Bernd Wagner nicht nur helfende Hände, sondern treibende Kräfte. Ihre Motivation steckt andere an, und sie zeigen uns, wie viel wir gemeinsam erreichen können. Selbst bei der wichtigen Aufgabe der Wahlhelfer steht Karin regelmäßig zur Verfügung.
Liebe Karin, lieber Bernd, euer Engagement ist ein Geschenk für uns alle. Ihr seid Vorbilder für den Gedanken des Ehrenamts und zeigt uns, dass es die Menschen sind, die unsere Gemeinschaft lebendig machen – Menschen wie ihr, die mit offenen Augen, offenem Herzen und offenen Händen agieren.
Heute möchten wir euch nicht zu danken, sondern auch feiern. Der Ehrenamtspreis ist eine symbolische Geste unserer Anerkennung, ein Zeichen dafür, dass euer Einsatz nicht selbstverständlich ist, sondern einen unschätzbaren Wert hat.
Im Namen der gesamten Dorfgemeinschaft gratulieren wir Euch von Herzen und sagen: Danke, dass ihr unser Dorf so besonders macht. Herzlichen Glückwunsch!
Felix Kaubitzsch