Der Große Teich
Im Süden der Kreisstadt Torgau liegt eine ca. 175 ha große, angestaute Wasserfläche von 1,5 bis 2m Tiefe - der "Große Teich". Er wurde durch kursächsisches Dekret 1483/84 als Fischteich künstlich angelegt.
Die erste Abfischung am Großen Teich erfolgte Ende August 1485 mit einem Fangergebnis von insgesamt 7221 Karpfen und 384 Hechten. Diese Tradition wird noch heute gepflegt. Jedes Jahr Anfang November zieht das Abfischen am Großen Teich viele Besucher aus Nah und Fern an.
Die erste kartografische Vermessung des Großen Teiches erfolgte 1662 durch das sächsische Oberland-Vermessungsamt Dresden. Während der Festungszeit war der Große Teich als Wasserreservoir für die Bewässerung der Festungsgräben von großer Bedeutung, heute überwiegt die fischwirtschaftliche Nutzung.
Wie ein grüner Gürtel liegt heute um den größten Teich Sachsens ein Naturschutzgebiet voller Schönheit - das NSG "Großer Teich" - ein Stück lebendige Natur vor den Toren von Torgau - ein Feuchtgebiet von nationaler und internationaler Bedeutung (europäisches Vogelschutzgebiet). Über 100 Vogelarten brüten hier - der Teichrohrsänger, der Kuckuck, der Höckerschwan und die Bleßralle sind hier zu Hause. Sogar Wasserralle, Eisvogel und Graureiher fühlen sich wohl.
1995 richtete der Naturschutzbund ein in Deutschland einmaliges Zentrum des Naturschutzes und der Umweltbildung ein. Als "Biberhof Torgau" entwickelte sich diese Einrichtung inzwischen zu einem wahren Publikumsmagneten. Die Mitarbeiter des Zentrums haben den Schutz des Bibers in den Mittelpunkt ihrer Arbeit gestellt. Die einzigartige Lage des Hofes direkt am Großen Teich, jahrzehntelange Erfahrungen, die man hier im Umgang mit den Bibern gemacht hat, und dessen starke Population in dieser Region sind dafür die besten Voraussetzungen.
Seit dem Bestehen hatte der Biberhof unzählige Besucher. Wanderungen um den Großen Teich erfreuen sich großer Beliebtheit. Besonders für Jugendliche und Kinder hält der Biberhof ein reichhaltiges Veranstaltungsangebot bereit - von Vorträgen, und Exkursionen über Wanderungen bis hin zu Projekttagen- und Wochen.