Sprungziele

Fahrradklimatest 2022: Platz 3 für Torgau in Sachsen

    Diskussionsrunde zur Präsentation der Ergebnisse durch den ADFC in dieser Woche

    „Bei uns fahren alle Fahrrad, egal ob jung oder alt“ – dieser Aussage stimmten 82 Prozent der Teilnehmer am Fahrradklimatest im vergangenen Herbst zu. Darüber hinaus lobten 56 Prozent der insgesamt 249 Teilnehmer – die meisten in ganz Sachsen – die radfahrerfreundlichen Ampelschaltungen. Laut Isabell Gall vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC), die im Rahmen einer kleinen Podiumsdiskussion am Dienstag dieser Woche die Ergebnisse in Torgau bekannt gab, sei das zwar noch kein Wert zum Jubeln, aber im Sachsenvergleich schon sehr gut. Der Durchschnitt im Freistaat lag bei dieser Frage nur bei 20 Prozent Zufriedenheit. Immerhin 69 Prozent der Befragten bestätigen, dass man in Torgau zügig Rad fahren kann und immer noch 52 Prozent fühlen sich in der Stadt als Verkehrsteilnehmer mit dem Fahrrad akzeptiert. Trotz dieser positiven Werte hat sich Torgau in der Gesamtbenotung ein wenig verschlechtert, ist von 3,54 im Jahr 2020 auf einen Wert von 3,69 im Jahr 2022 gefallen. Und dennoch bedeutet dieser Wert Platz 3 in Sachsen – hier beteiligten sich insgesamt 46 Kommunen am Fahrradklimatest. Im deutschlandweiten Vergleich landete Torgau auf Platz 242 von 1114 teilnehmenden Gemeinden und Städten.

    Bemängelt wurde von den Test-Teilnehmern vor allem das Problem des Fahrraddiebstahls (80 Prozent). Auch fühlen sich 57 Prozent der Befragten als Radfahrer gefährdet – sachsenweit lag dieser Wert weit über dem Torgauer, nämlich bei 75 Prozent. Und auch die häufigen Konflikte zwischen Rad- und Autofahrern stören insgesamt 61 Prozent der Test-Teilnehmer. Es gibt noch einiges an Nachholbedarf, um Torgau zu einer wahrhaft fahrradfreundlichen Stadt zu entwickeln, so das Fazit des ADFC. Gleichzeitig lobten sowohl Isabell Gall vom ADFC als auch Stefan-Felix Winkler von der in Torgau engagierten Rad AG den Einsatz von Oberbürgermeister Henrik Simon für die Verbesserung des Radverkehrs.

    Letzterer war mit einer kleinen Abordnung, der unter anderem auch Gerhard Liebscher, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im Sächsischen Landtag, angehörte, vor der Auswertung der Klimatest-Ergebnisse auf Radtour gegangen. Der Weg führte die Gruppe zuerst nach Ostelbien auf den dortigen Elbradweg, der auf der Bundesstraße bis nach Graditz führt. Viel zu gefährlich, waren sich alle Radler einig. Hier müsse dringend nach Alternativen gesucht werden. Eine könnte die Nutzung des vorhandenen Deichverteidigungswegs oder eines Wirtschaftsweges auf den Elbwiesen sein. Was hier wirklich möglich ist, soll nun zeitnah geprüft werden, um schnellstmöglich für Abhilfe zu sorgen. Darüber hinaus radelte die Gruppe zur Warschauer Straße und zum Karl-Marx-Platz. Beide Gefahrenbereiche werden aktuell überplant, auch und vor allem in Sachen Sicherheit für die Radfahrer. Erste Ergebnisse sollen in Kürze präsentiert werden, um auch hier schnellstmöglich mit der Umsetzung beginnen zu können.

    Insgesamt gestand Oberbürgermeister Henrik Simon in der Diskussionsrunde am Dienstag ein, das Torgau Optimierungspotential hat, was die Sicherheit für Radfahrer im öffentlichen Raum angeht. Er freute sich verkünden zu können, dass es wie bereits erwähnt am Karl-Marx-Platz und der Warschauer Straße in absehbarer Zeit Veränderungen bzw. Verbesserungen geben soll und wird. Darüber hinaus plädierte er dafür, nicht immer an alten Planungen festzuhalten, sondern auch mal quer und unkonventionell zu denken, um Projekte endlich anzuschieben. Damit sprach er auf die seit Jahren andauernde Diskussion um den bundesstraßenbegleitenden Radweg von Torgau nach Graditz an.

    Der grüne Landtagsabgeordnete Gerhard Liebscher lobte Torgau für das, was bisher bereits erreicht wurde, um Radfahrverkehr in der Stadt sicherer und gefälliger zu gestalten. „Sie haben bereits eine tolle Radinfrastruktur im Vergleich mit anderen Städten“, erklärte er, verwiese aber auch darauf, dass noch viel Arbeit vor der Stadt und den Wegbereitern, wie der Rad AG, liegt. Die wünscht sich, in Zukunft noch mehr einbezogen zu werden, wenn es um Planungen für Radwege geht. Das sagte Oberbürgermeister Henrik Simon gern zu. Für ihn ist das Fahrrad als Fortbewegungsmittel auf dem Vormarsch und genau diesen Fakt will er bei allen künftigen Planungen beachten. Bei bereits anvisierten Vorhaben sollte aus seiner Sicht überdacht werden, wie sie einfacher umsetzbar sind, um sie nicht weiter auf die sprichwörtlich lange Bank zu schieben. „Mein Ziel ist, alle Ortsteile von Torgau an das Radwegenetz anzubinden“, erklärt das Stadtoberhaupt auf die Frage, wohin sich Torgau in Sachen Radverkehr in den nächsten Jahren entwickeln sollte.

    Alle Nachrichten

    De-Mail ermöglicht eine nachweisbare und vertrauliche elektronische Kommunikation. Zudem kann sich bei De-Mail niemand hinter einer falschen Identität verstecken, denn nur Nutzer mit einer überprüften Identität können De-Mails versenden und empfangen.

    Wenn Sie uns eine De-Mail an die oben angegebene Adresse senden möchten, benötigen Sie selbst eine De-Mail-Adresse, die Sie bei den staatlich zugelassenen De-Mail-Anbietern erhalten.

    Informationen, Erläuterungen sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie auf der Website www.de-mail.de des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Über Ihre konkreten Möglichkeiten, De-Mail für die Kommunikation mit Unternehmen und Behörden zu nutzen, informiert Sie www.de-mail.info.