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Sängerakademie-Traumpaar spielt Dafne und Apollo

    Vorbereitungen für Opernaufführung am 4. Juni auf laufen auf Hochtouren

    Wenn Apollo, getroffen von einem Liebespfeil, schwer verliebt der Bergnymphe Dafne nachstellt, die den Gott der Künste dank eines bleiernen Pfeils, der sie traf, aber so gar nicht will und das Ganze dargestellt mittels „wundervoller Musik“ und überzeugendem Gesang auf Schloss Hartenfels aufgeführt wird, dann macht eine der schönsten Renaissancestädte Deutschlands – Torgau – mal wieder Reden von sich. Mit einem Strahlen in den Augen berichtet Prof. Elvira Dreßen von den Vorbereitungen für die Aufführung der Oper Dafne am 4. Juni dieses Jahres als Auftakt für die Festivitäten anlässlich der 1050-Jahrfeier Torgaus.

    Die Idee, die erste deutsche Oper überhaupt, die anlässlich einer Fürstenhochzeit im Jahre 1627 in Torgau uraufgeführt wurde, an selbigem Ort zum Stadtjubiläum noch einmal zu präsentieren, stammt von der Stadt. „Aber die Idee gefiel mir“, sagt Prof. Dreßen, die das Projekt als Kooperation der Stiftung Internationale Sächsische Sängerakademie und der Hochschule für Musik und Theater Leipzig umsetzt. Neben der Stadt Torgau selbst feiert auch die Sängerakademie in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Inzwischen nämlich kommen seit zehn Jahren junge Sängerinnen und Sänger aus vielen Nationen der Welt nach Torgau, um sich bei internationalen Künstlerpersönlichkeiten sowie Dozierenden der beiden sächsischen Musikhochschulen sängerisch weiterzubilden.

    Verliebte Hauptdarsteller

    Zwei von ihnen waren auch die beiden Hauptdarsteller der Opernaufführung – Carmen Boatella, die die Dafne singt, und Nils Hübinette, der den Part des Apollo übernimmt. Anders als in der Oper, in der Apollo seine geliebte Dafne nicht bekommt, haben sich Carmen und Nils bei der Sängerakademie in Torgau kennen und lieben gelernt. Im Herbst vergangenen Jahres gaben sich die Beiden sogar das Ja-Wort, sind glücklich verheiratet. „Sie sind unser Traumpaar der Sängerakademie“, schwärmt Prof. Dreßen und ist begeistert, dass sie die beiden jungen und tollen Sänger als Darsteller für die Opernaufführung in Torgau in diesem Jahr gewinnen konnte. Neben den beiden Hauptdarstellern sind weitere Studenten der Hochschule für Musik und Theater Leipzig sowie Preisträger der Sängerakademie an der Umsetzung dieses einzigartigen Projektes beteiligt.

    Darüber hinaus ist es Prof. Elvira Dreßen gelungen Starsolisten wie den Countertenor Jochen Kowalski für das Projekt zu begeistern und zu gewinnen. „Wir sind sehr stolz, dass dieser weltbekannte Kammersänger die Rolle des Ovidio spielen wird“, sagt die Organisatorin und berichtet von der letzten Vorstellung Kowalskis an der Staatsoper Berlin im Dezember vergangenen Jahres, bei der er mit stehenden Ovationen verabschiedet wurde. Kowalski selbst freut sich, die Dafne gemeinsam mit jungen Musikern und Sängern in Torgau zu realisieren und wird am 11. April in einer Porträtstunde in der RBB- Sendung „Studio 3“ (18.45 Uhr) gern auch ein wenig Werbung für die Renaissancestadt und die Opernaufführung machen.

    Die Rollen von Venus und Cupido besetzen zwei junge Sängerinnen, die seit ihrer Teilnahme an der Sängerakademie im Jahr 2013 internationale Karrieren vorweisen können. Als Venus ist Julia Sophie Wagner zu erleben, die inzwischen als gefragte Konzert- und Opernsängerin gilt und zuletzt als Pamina an der Oper Leipzig zu erleben war. In die Rolle des Cupido schlüpft Marie-Luise Dreßen. Sie singt ebenfalls auf der internationalen Bühne, war zuletzt an der Semperoper in Dresden in der Walküre zu hören. Weitere nennenswerte Stationen ihrer Laufbahn sind unter anderem die Oper Leipzig, das Staatstheater Kassel, das Theater Luzern, die Oper Bastille Paris und das Opernhaus Madrid. Noch im April wird sie in Neapel debütieren.

    Akustische Herausforderung

    Die Opernaufführung der „Dafne“ zum Auftakt in das Festjahr wird ein ganz besonderer Höhepunkt. So viel steht fest. Zwar ist die Schützsche Originalpartitur der Oper in den Wirren des 30-jährigen Krieges verloren gegangen, jedoch nicht das Libretto von Martin Opitz. Der Komponist, Dirigent und Gellertpreisträger Reinhard Seehafer hat im Jahr 2007 eine Rekonstruktion der Oper vorgelegt und dem Originallibretto Musik von Heinrich Schütz unterlegt. Die Aufführung ist in einer halbszenischen Version geplant. „Wir wollen den gesamten Schlosshof und sein superschönes Ambiente nutzen und zu unserer Bühne machen“, kündigt Prof. Dreßen an. Für die szenische Umsetzung konnte sie den jungen Regisseur Maxime Mourot gewinnen. Er hat mit Inszenierungen am Theater Marburg und am Schauspiel Frankfurt/Main sehr große Aufmerksamkeit und Anerkennung erfahren. Für die instrumentale Begleitung der Sängerinnen und Sänger sorgt ein Orchester, dass sich ebenfalls aus Studierenden der Hochschule mit Musik und Theater Leipzig zusammensetzt.

    Akustisch wird die Aufführung auf dem Schlosshof eine Herausforderung. Dennoch soll auf umfangreiche technische Unterstützung verzichtet werden. „Uns schwebt eher vor, mit vielen einfachen, kleinen Mitteln zu improvisieren. Vor 400 Jahren wurde schließlich auch schon auf dem Schlosshof musiziert und damals natürlich ganz ohne technische Hilfsmittel“, erklärt Prof. Dreßen und kündigt Proben für den 2. und 3. Juni an.

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